Sonntag, 30. Dezember 2012

Auf zur Mitte

Synonyme für "Mitte"

Mittelpunkt, Kernpunkt, Dreh- und Angelpunkt, Kreuzungspunkt, Schnittpunkt, Knotenpunkt, Brennpunkt, Zentralpunkt, Schwerpunkt, Nabel, Herz, Kern.

"Mitte" steht philosophisch für

  1. die Quintessenz, das Wesentliche.
  2. die unveränderliche Wahrheit.
  3. die Vereinigung der Gegensätze, die Synthese aus These und Antithese.
  4. die Vollständigkeit , die Paradoxie des "Sowohl-als-Auch".
  5. das "Eine ohne ein Zweites", die Singularität, die In-dividualität, Gott.  

In der Mitte befindet sich wissenschaftlich 

  1. die Strahlungsquelle,
  2. der (punktförmige) Schöpfungsursprung vor dem "Big Bang".
  3. der unbewegte Ruhepol bezogen auf eine Rotationsbewegung.
  4. die Singularität in der Kreissymmetrie.
  5. das Herz des Blutkreislaufs.
  6. die energetische Quelle des menschlichen Meridiansystems (Hara, Dantian), der Ursprung der Qi-Kraft, der seinen Sitz knapp unterhalb des Nabels hat.
  7. der Zellkern, der alle Stoffwechselvorgänge innerhalb der Zelle schöpferisch steuert.
  8. der Fruchtsamen, aus dem der Baum und die Frucht mit neuem Samen entsteht, um den Kreislauf des Lebens zu schließen.

Die Mitte als Ziel spirituellen Strebens und Sehnens

Der Weg zur Selbst-Erkenntnis wird symbolisiert durch den Initiationsweg durch das Labyrinth (nicht zu verwechseln mit "Irrgarten"). Der Aspirant (Strebende) beginnt den bereits festgelegten Erkenntnisweg an der Kreisperipherie und nähert sich in Pendelbewegungen, die den gesamten Innenraum ausfüllen, systematisch der Mitte an, wobei er ihr anfangs schnell näherkommt, aber ungefähr auf der Hälfte des Weges nocheinmal ganz weit zurück an die Peripherie geführt wird. Dieser scheinbare Rückschritt kann gleichgesetzt werden mit einer "Vertrauensprüfung", die auch den "Tod des Egos" bewirken soll ("Nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe").

Auch im Gebet aus der Brihadaranyaka Upanishad, dem "Asatoma" (einem der wichtigsten Gebete des Hinduismus) wird das Streben nach der Mitte thematisiert: 
Asatoma sat gamaya
Tamasoma jyotir gamaya
Mrityorma amritam gamaya
Übersetzung:
Von der Unwahrheit führe uns zur Wahrheit (zur Erkenntnis, Quintessenz).
Vom Dunkeln führe uns zum Licht (zum Quelle, Zentrum).
Vom Tod führ' uns zur Unsterblichkeit (zur Unveränderlichkeit des wahren Selbst).

Das anthropozentrische Weltbild

Der Mensch als Ebenbild Gottes nimmt in der Schöpfungsgeschichte einen zentralen Platz ein, als die "Krone der Schöpfung", die ihren Entwicklungsweg angetreten hat durch die beschwerliche Wiedereroberung des Paradieses, aus dem sie durch den "Sündenfall" vertrieben wurde.
In der Proportionierung fast aller Körpermaße nach dem Goldenen Schnitt  spiegelt sich die in Umlaufbahn und Geschwindigkeit der Planeten codierte "Harmonie der Sphären" wider.
Der menschliche Körper hat keine zufällige Gestalt, die, sich aus einem primitiven Gesetz von Mutation und Selektion entwickelt hätte (Evolutionstheorie), sondern ist ein mikrokosmisches Abbild universell-geometrischer Harmonien.
Im anthropozentrischen Weltbild ist alles kosmische Geschehen eine Analogie, in deren Rahmen auch die Astrologie ihren Platz als "älteste Wissenschaft" erhält. Viele große Astronomen (wie Kopernikus) waren zugleich Astrologen.
Die Entdeckung fraktaler, maßstabsunabhängier Selbstähnlichkeiten in der modernen Mathematik unterstützt diese These. Siehe auch die Erkenntnisse des "Global Scaling" von Hartmut Müller.

Das anthropozentrische Paradigma deckt sich auch mit der geozentrischen Astronomie , die zwar von einer Erdkugel ausgeht (auf deren gekrümmter Oberfläche wir leben), die aber nicht weiter reicht, als bis zu den sichtbaren Gestirnen. Sonne und Mond sind am Firmament "aufgehängt" und drehen sich um die Erde. Der Mensch als höchstentwickelter Erdbewohner blieb aber auch in der Geozentrik noch Mittelpunkt der Schöpfung,






Der Verlust der Mitte durch die "Aufklärung"

Synonyme für den Verlust der Mitte:
  • Außer sich sein.
  • neben sich stehen.
  • außer Rand und Band geraten
  • Zweifel, Verzweiflung.
Durch die Aufklärung (Definition nach Kant: "das Heraustreten des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit"), die nicht zuletzt auch auf dem kopernikanisch-heliozentrischen Weltbild aufbaut, wurde der Mensch aus der Mitte verstoßen. Er kann dadurch sein eigenes Schicksal nicht mehr in einen kosmischen Sinnzusammenhang stellen ("Kosmos", gr. κόσμος = Ordnung).
"Seit Kopernikus scheint der Mensch auf eine schiefe Ebene geraten - er rollt immer schneller nunmehr aus dem Mittelpunkt weg - wohin? Ins Nichts? Ins ‘durchbohrende Gefühl seines Nichts’"?
- Friedrich Nietzsche, 1887, Zur Genealogie der Moral. Dritte Abhandlung, § 25.
Weil das kopernikanische Weltbild der Heiligen Schrift und der Kirchenlehre widersprach, war der  Krieg zwischen Religion/Spiritualität und Wissenschaft vorprogrammiert.

J. W. v. Goethe hat die ganze Tragweite dieser Weltbildveränderung erkannt, wenn er schrieb:
"Doch unter allen Entdeckungen und Überzeugungen möchte nichts eine größere Wirkung auf den menschlichen Geist hervorgebracht haben als die Lehre des Kopernikus. Kaum war die Welt als rund anerkannt und sich selbst abgeschlossen, so sollte sie auf das ungeheure Vorrecht Verzicht tun, der Mittelpunkt des Weltalls zu sein. Vielleicht ist noch nie eine größere Forderung an die Menschheit geschehen; denn was ging nicht alles durch diese Anerkennung in Dunst und Rauch auf: ein zweites Paradies, eine Welt der Unschuld, Dichtkunst und Frömmigkeit, das Zeugnis der Sinne, die Überzeugung eines poetisch-religiösen Glaubens; kein Wunder, daß man all dies nicht wollte fahrenlassen, daß man sich auf alle Weise einer solchen Lehre entgegensetzte, die denjenigen, der sie annahm, zu einer bisher unbekannten, ja ungeahnten Denkfreiheit und Großheit der Gesinnung berechtigte und aufforderte."
- Goethes Werke. 14 :. Naturwissenschaftliche Schriften ; 2

 

Instrumentalisierung der "Mitte" in der Politik

Koinzidenz: Das natürliche Streben des Geistes nach der "Mitte" (Wahrheit) soll im Wahlkampf 2013 (Bundestagswahl am 22.09.2013) thematisiert werden für die Untersützung einer seriösen, stabilen "Politik der Mitte".
"Gerhard Schröder erfand im Bundestagswahlkampf 1998 gar die Neue Mitte, um sich rhetorisch von der schwarz-gelben Regierung Helmut Kohls abzusetzen und Modernität auszustrahlen. Mit Erfolg."
Artikel "Merkel, Steinbrück und der Irrweg zur Mitte

Ein weitere Bestätigung, dass die "goldene Mitte" zugleich die "Pole Position" ist, die den Standard setzt, um den sich alles "dreht".

Wiedergewinnung der Mitte durch die Zellularkosmologie

Synonyme für die Wiedergewinnung der Mitte:
  • Zu sich kommen, Frieden, in sich Ruhen, Zentriertheit, Einssein mit sich selbst und der Welt.
  • Heilung. 
  • Im Lot sein, sich ausrichten, sich aufrichten.
Der amerikanische Arzt Cyrus Teed (Koresh) hatte sich intensiv mit Alchemie befasste und war 1867 bei einem seiner Experimente ohnmächtig geworden. Dabei erhielt er eine völlig unerwartete Vision, in der ihm eine engelhafte Göttin den wahren Aufbau des Universums offenbarte, zusammen mit dem idealen Aufbau einer menschlichen Gemeinschaft und vielen weiteren Informationen, die bis heute jedoch leider nicht veröffentlicht wurden.

Diese neue Zellularkosmologie nach Koresh geht ebenfalls von einer runden Erdkugel aus, die jedoch hohl ist und in ihrem Aufbau bis in in die Einzelheiten einer Eizelle entspricht. Der wesentliche Unterschied zum kopernikanischen Vollkugelweltbild ist dabei, dass wir uns nicht auf der konvexen Außenseite, sondern auf der konkaven Innenseite der Erdkruste befinden. Beide Sichtweisen sind ineinander transformierbar durch eine simple "Spiegelung am Einheitskreis". Die einzige Annahme, die man in der Zellularkosmologie fallenlassen muss, ist die Geradlinigkeit des Lichtstrahls. Was im Außenweltbild eine Gerade ist, ist im Innenweltbild eine Kurve. Der gekrümmter Lichtstrahl erfordert eine Neuberechnung aller am Firmament sichtbaren Größen und Entfernungen.

Die wichtigste Konsequenz aus der Zellularkosmologie ist die "Wiedergewinnung der Mitte", sowohl in philosophischer, als auch in ganz konkret physikalischer Hinsicht. Die Zellularkosmologie ermöglicht erstmals ein Verständnis und sogar eine wissenschaftliche Bestätigung der Heiligen Schriften (Bibel, Koran, Veden), aber auch allen anderen mythischen Überlieferungen, wie der Edda, deren Beschreibung des Aufbaus des Universums sich mit dem der Zellularkosmologie 1:1 deckt.

Aus der Ode an die Freude von Friedrich Schiller (1785):

Was den großen Ring bewohnet, Huldige der Sympathie!
Zu den Sternen leitet sie,
Wo der Unbekannte thronet.
Ihr stürzt nieder, Millionen?
Ahndest du den Schöpfer, Welt?
Such ihn überm Sternenzelt,Ueber Sternen muß er wohnen.

Selten wurde die Wichtigkeit um die Existenz der kosmischen Mitte so auf den Punkt gebracht, wie in der Tradition der Navajo-Indianer:


Altes Indianer-Gedicht


Der erste Friede - der wichtigste - zieht in die Seele des Menschen ein, wenn er seine Verwandschaft, seine Harmonie mit dem Universum erkennt - in dem Wissen, dass im Mittelpunkt der Welt das große Geheimnis wohnt.
Und dass diese Mitte tatsächlich überall ist - in jedem von uns. Dies ist der wirkliche Friede. Alle anderen sind lediglich Spiegelungen davon.
Der zweite Friede ist der, welcher zwischen einzelnen geschlossen wird. Und der dritte ist der Frieden zwischen den Völkern.
Doch vor allem müsst ihr verstehen, dass es nie Frieden zwischen Völkern geben kann, wenn nicht der erste Friede vorhanden ist, welcher innerhalb der Seele wohnt.- Black Elk (Hehaká Sapa), Ogallal-Sioux

Hier zeigt sich aber in einfachen Worten, dass die fraktale Selbstähnlichkeit der Schöpfung keine moderne Entdeckung, sondern uraltes Wissen darstellt.

Mit dem "großen Geheimnis", das "in jedem von uns" wohnt, ist natürlich Gott, die "singuläre Strahlungsquelle" in der Mitte der Welt (des Universums) gemeint. Dieser Strahlung kann sich ein nicht geläuterter und gefestigter Sterblicher nicht nähern, ohne zu verbrennen, wie die Ikarus-Sage lehrt. Beim Unglücksflug des Ikarus ging es ebenfalls um die Einhaltung der Mitte (der richtigen Flughöhe):
Vor dem Start schärfte er [Dädalos] Ikarus ein, nicht zu hoch und nicht zu tief zu fliegen, da sonst die Hitze der Sonne beziehungsweise die Feuchte des Meeres zum Absturz führen würde. 

Himmelwärts gerichtete
Hypophyse (Zirbeldrüse)

Auf(schauen) zur Mitte

In der Zellularkosmologie kann "auf zur Mitte" wörtlich verstanden werden, denn die Mitte des Universums befindet sich  6371 km über unseren Köpfen (bei 12.742 km Erddurchmesser), nicht etwa unter uns. Unser Scheitelchakra (mit Sitz in der Hypophyse) ist nach oben gerichtet. Demnach würde jeder Mensch auf der Erdoberfläche bei aufrechter Haltung genau zur Mitte hin, zu Gott aufschauen und die kosmische Strahlung direkt von oben empfangen. Die Strahlung geht vom Mittelpunkt aus, strahlt direkt in die Wirbelsäule.

Alle Strahlung wird übrigens von Mutter Erde in modulierter (verringerter) Frequenz zurückreflektiert zum Zentrum hin und stabilisiert dieses an seinem Ort, macht es zur "unverrückbaren Himmelsfeste", solange es strahlt.


Zellularkosmos mit singulärer Strahlungsquelle
(Schöpfer/Ursprung) in der Mitte über dem
Scheitelchakra eins jeden Menschen.

Literatur